Aberglaube

Der gute Schiffsgeist ist immer dabei
Um zu verstehen, wie Aberglaube auf See gedeihen konnte, muss man sich die beengten Lebensverhältnisse an Bord eines Schiffes vor Augen führen. Sehr oft waren 200 bis 300 Seemänner auf einem Schiff mit einer Länge von 40 Metern zusammengepfercht, auf dem sie mehrere Monate die endlosen Weiten der Ozeane durchkreuzten. Unzumutbare hygienische Bedingungen, etwa mit Fäkalien verschmierte Zwischendecks, tropische Krankheiten und schlechte Ernährung wie madiges Pökelfleisch und verfaultes Wasser, schufen eine psychisch angespannte und hochexplosive Stimmung zwischen den Männern. Dazu waren sie auf ihren langen Reisen häufig Stürmen und den Gefahren des Meeres ausgesetzt. Matrosen verloren oben im Mast den Halt und stürzten aufs Deck oder gingen bei Unwetter über Bord und ertranken - das Sterben gehörte viele Jahrhunderte zum Alltag auf See.
In dieser Atmosphäre wuchs jede Form von Aberglauben. Die oft leichtgläubige Besatzung sog Geschichten und Sagen von Geisterschiffen, Kobolden und Seeungeheuern förmlich auf. Ein bei Seefahrern weit verbreiteter Aberglaube ist der vom Klabautermann, einem guten Schiffsgeist, der, obwohl er unsichtbar ist, auf jedem Segelschiff mitfährt: Der Klabautermann sah auf einem Schiff nach dem Rechten. Des Nachts ging er mit seinem Hammer umher und klopfte Planken, Wände und Zwischendecks ab, um verfaultes Holz und undichte Stellen zu finden.
So zeigte er dem Bordzimmermann, was zu reparieren war. Polterte es im Laderaum, wussten die Seemänner, dass der kleine bärtige Kobold die verrutschte Fracht umstaute und sicherte. Unheimlich war der Schiffsgeist den Seeleuten allemal. Denn wenn man den Klabautermann zu Gesicht bekam, drohte dem Schiff und der Besatzung großes Unglück. Es war das sichere Zeichen dafür, dass das Schiff bald untergehen würde, da der Klabautermann sich nochmals als letzte Warnung zeigte, bevor er das Schiff verließ.

Der Phantasie war keine Grenzen gesetzt

Quelle:
Sabine Kaufmann


Das Pfeifen an Bord war nicht erlaubt, „es könnte Sturm heran pfeifen“. (Wahrscheinlicher ist aber, dass das Pfeifen dem Bootsmann als Kommandosignal vorbehalten war; siehe Bootsmannpfeife).
Das Kratzen am Mast sollte in einer Flaute hingegen günstigen Wind bringen.
Bei Fahrtbeginn wurden Münzen über Bord geworfen, um eine gute Fahrt zu bekommen, als eine Art Tribut an den Herrn der Meere Davy Jones.
Das Annageln einer Haifischflosse am Klüverbaum oder Walflosse an Walfangbooten sollten Kraft und Schnelligkeit auf das Schiff übertragen.
Der Unglückstag war Freitag, da lief man nicht aus, Sonntag war immer der gute Tag.
Katzen an Bord brachten Glück, Frauen aber Krankheit und Seenot.
Die Seelen von toten Seeleuten wohnen in Albatrossen, Möwen und Sturmvögeln.
Ein Huhn an Bord galt zur Abschreckung des Klabautermann

Quelle:
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